
|
Bolivien - ein Andenstaat in Südamerika - gehört zu den ärmsten Ländern der Erde |
Auf einer Fläche, dreimal so groß wie Deutschland, leben 10,6 Mio. Einwohner (2014). Wachstumsrate: 1,63% (2014) pro Jahr. Etwas über 50 % der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern (span. indígenas) an, meist Quechua (30,7 %) und Aymara (25,2 %); gut 30 % der Bevölkerung sind Mestizen, die übrigen Weiße.
Nach Haiti und Paraguay ist Bolivien das drittärmste Land Lateinamerikas. Trotz Verbesserungen in den vergangenen Jahren, gelten immer noch mehr als 50 Prozent der Menschen als arm.
Drei Viertel der Bevölkerung leben auf dem Altiplano, dem bolivianischen Hochland in 3.500 - 4.000 m Höhe, von den kargen Erträgen der Landwirtschaft und des Bergbaus.
La Paz und ihre Schwesterstadt El Alto haben über 2,74 Mio. Einwohner und sind somit das größte urbane Gebiet (Stand: 2012). Santa Cruz, eine Stadt, die in die letzten Jahrzehnten eine starke Immigration aus den Anden erfahren und sich dabei als dynamischste Stadt Boliviens entwickelt hat, ist Heimat für über 2,77 Mio. Einwohner.
Die Lebenserwartung beträgt 62 Jahre und ist die niedrigste in ganz Lateinamerika.
Besonders schlimm trifft es aber immer die Kinder. Viele sterben, bevor sie das 1. Lebens- jahr erreicht haben. Tausende leben als Straßenkinder vollkommen auf sich allein gestellt in den Städten oder verdienen auf der Straße ihren Lebensunterhalt, um zum Familien- einkommen beizutragen. "Polillas" - "Motten" werden sie verächtlich genannt, als wären sie lästiges Ungeziefer. Allein in La Paz geht man davon aus, dass ca. 30.000 Kinder dort als Schuhputzer, Bonbonverkäufer, Lastenträger, Autobewacher, Ausrufer in Bussen, Boten, Bettler und Müllsammler unterwegs sind.
Diese Kinder sind auf der Straße der Verwahrlosung, der Misshandlung und der rücksichtslosen Ausbeutung hilflos ausgeliefert und greifen nicht selten zu Alkohol und Drogen. Ihr junges Leben ist zerbrochen, weil sie unerwünscht und ungeliebt sind.
|
|